Teebaumöl fördert keine Resistenzen
Das Teebaumöl steht immer wieder in der Kritik, Resistenzen zu fördern – und das, obwohl die entsprechenden Versuche bisher nur im Reagenzglas durchgeführt wurden. Nicht allerdings an Versuchstieren oder Menschen durchgeführt wurden.
Der aktuelle Grund für das Aufflammen der erneuten Diskussion ist ein Arztbesuch einer jungen Mutter. Sie hatte eine Mischung aus Hydrolaten und ätherischen Ölen, darunter auch das zu besprechende Teebaumöl, im Windelbereich ihres Säuglings angewendet.
Kinderärztin riet von der Verwendung des Teebaumöls ab
Allerdings riet ihr die Kinderärztin für die Zukunft von dieser Behandlungsform ab, da die ätherischen Öle in dieser niedrigen Mischung Bakterienresistenzen gegen Antibiotika verursachen könnten – so die Ärztin. Sie berief sich dabei auf eine ältere Veröffentlichung im Ärzteblatt, die wiederum auf eine wissenschaftliche Studie von 2006 verwies.
Die klinische Psychologin und Psychotherapeutin Dr. rer. nat. Eva Heuberger von der Universität des Saarlandes weist in einer Stellungnahme für das FORUM ESSENZIA e.V. auf Unstimmigkeiten dieser Aussage hin.
Zwar hatten die Forscher beobachtet, dass bestimmte Bakterienarten nach Exposition mit stark verdünntem Teebaumöl weniger empfindlich auf Antibiotika reagierten. Es stellte sich jedoch später heraus, dass diese Unempfindlichkeit nur für eine kurze Zeit so war. Die Bakterien fielen wieder in die Empfindlichkeit gegenüber Antibiotika zurück, sobald die Behandlung mit den Ölen aufhörte. Heuberger betonte, dass es umstritten bleibe, ob es überhaupt eine Antibiotika-Unempfindlichkeit von Bakterien durch verdünntes Teebaumöl gäbe. Andere Wissenschaftler konnten diese ursprünglichen Forschungsergebnisse nicht bestätigen.
Zusätzlich muss beachtet werden, dass Beobachtungen aus in vitro-Versuchen nicht direkt auf den Menschen übertragbar sind. Bisherigen Erfahrungen zufolge beeinträchtigen ätherische Öle nicht die Wirksamkeit von Antibiotika, sondern können sie sogar verstärken.
Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt es sich, Produkte mit Teebaumöl oder Teebaumhydrolat nicht ausschließlich und über längere Zeiträume hinweg anzuwenden. Stattdessen sollten Pflegeprodukte sowie ätherische Öle und Hydrolate regelmäßig gewechselt werden, um die Bildung von Resistenzen zu vermeiden.
Bitte beachten Sie bei der Verwendung von Teebaumöl trotzdem
Bei der Verwendung von Teebaumöl können verschiedene Beobachtungen gemacht werden. Hier sind einige Punkte zu beachten:
- Hautreizungen: Teebaumöl kann bei manchen Menschen Hautreizungen oder allergische Reaktionen verursachen. Es ist wichtig, das Öl zunächst auf einer kleinen Hautstelle zu testen, um festzustellen, ob eine individuelle Unverträglichkeit besteht. Bei empfindlicher Haut sollte Teebaumöl möglicherweise verdünnt oder vermieden werden.
- Duft und Konsistenz: Teebaumöl hat einen starken, charakteristischen Geruch. Einige Menschen finden diesen Duft angenehm, während andere ihn als zu intensiv empfinden. Zudem hat Teebaumöl eine leichte Konsistenz und kann auf der Haut leicht einziehen.
- Anwendungsgebiete: Teebaumöl wird häufig in der Hautpflege, insbesondere bei Akne oder Hautunreinheiten, verwendet. Es wird auch als Inhaltsstoff in verschiedenen kosmetischen und Haushaltsprodukten eingesetzt. Darüber hinaus wird Teebaumöl in der Aromatherapie und als natürlicher Reiniger verwendet.
- Wechselwirkungen: Bei der Anwendung von Teebaumöl ist es wichtig, mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Pflegeprodukten zu beachten. Es wird empfohlen, vor der Verwendung von Teebaumöl einen Arzt oder Apotheker zu konsultieren, insbesondere wenn bereits andere Hautbehandlungen oder Medikamente verwendet werden.
- Es ist wichtig zu beachten, dass Teebaumöl nicht für den internen Gebrauch geeignet ist und nicht geschluckt werden sollte.