Kümmelöl
(Carum carvi L.)
Der Kümmel ist eine zweijährige Pflanze, die ursprünglich aus Südosteuropa stammt. Kümmel wächst heute aber auch in Indien, Pakistan, Russland, Polen, Ungarn, den USA und Deutschland.
Der Kümmel ist ein Doldenblütler, wie der Kreuzkümmel und der Koriander und er wird bis zu 60 cm groß. Seine Blätter sind gefiedert, eher wie Möhrenblätter, die Blüten sind wie kleine Dolden aus kleinen weißen oder rosa Blüten, aus denen dann die Samen erwachsen.
Diese Samen sind sichelförmig und gestreift, so wie man Kümmel eben kennt.
Kümmel wurde schon immer gerne als Gewürz verwendet, so beschrieb schon Theophrastus ein Rezept für Austern mit Kümmel, oder Etimus, der gekochte Linsen mit Kümmel und Thymian erwähnte.
Die alten Römer aßen Kümmel nach den Mahlzeiten, damit ihr Atem wieder „süßer“ wurde und auch damit die Verdauung besser funktionierte. Kümmel findet man auch häufig in der indischen Küche.
Hildegard von Bingen empfahl den Kümmel gegen Blähungen.
Der Kümmel wird heutzutage in erster Linie als Gewürz in Brot, Käse, Fleisch, Gurken, Saucen und Gewürze verwendet.
Das ätherische Kümmelöl
Das Kümmelöl, das man aus den Samen destilliert, ist farblos, manchmal leicht gelblich, es verdunkelt sich aber mit der Zeit. Der Geruch hat etwas von Moschus und ist, wie der verwandte Kreuzkümmel, fruchtig und heiß.
Die Forschung hat inzwischen bestätigt, dass der hohe Anteil von enthaltenem Carvon die Verdauung anregt. So ist das Kümmelöl hervorragend geeignet gegen alle Verdauungsprobleme wie zum Beispiel Blähungen, Schmerzen, Verdauungsstörungen, Koliken.
Bei Verdauungsbeschwerden kauen Sie ein paar Samen langsam durch, trinken dann ein Glas Wasser darauf.
Gegen Koliken können Sie 50 ml Sojaöl mit 2 Tropfen Weizenkeimöl und 12 Tropfen Kümmelöl mischen, dann das Öl im Wasserbad leicht erwärmen und auf den Bauch im Uhrzeigersinn einmassieren. Danach einen warmen Umschlag aus Leinsamen oder Haferflocken auf den Magen auflegen.
Das Kümmelkraut wird traditionell verwendet, um Verdauungsstörungen, Darmkoliken, Menstruationsbeschwerden, Appetitlosigkeit, Kehlkopfentzündung und Bronchitis zu behandeln. Es ist bekanntermaßen förderlich für die Milchsekretion und gilt speziell als gut geeignet gegen Blähungskoliken bei Kindern.
Das ätherische Öl aus den Kümmelsamen setzt man zum Beispeil bei Bronchitis und Erkältungen (durch Einatmen der Dämpfe und Brustmassagen des Öls in einem Trägeröl) ein, es kann ebenfalls die Heilung von Verdauungsbeschwerden unterstützen, besonders eine schwache Verdauung oder Schwierigkeiten mit der Verdauung aufgrund von Nervosität können damit behandelt werden.
Eine innerliche Verwendung des Öles sollte aber nur in kleinen Mengen erfolgen, in der Schwangerschaft sollte man darauf verzichten.
Das ätherische Öl des Kümmels hat ein wunderbares Aroma: Leicht süßlich würzig im Geruch, mit einem Hauch von Pfeffer, kann das Kümmelöl uns psychisch erwärmen und emotionale Müdigkeit lindern.
Man verwendt das Kümmelöl zum Beispiel als Massageöl für die Verdauung, dazu massiert man im Uhrzeigersinn den Bauch damit ein. Es hilft auch bei Beschwerden mit den Atmungsorganen.
Eigenschaften und Wirkungsgebiete: antimikrobiell, milchflussanregend, wirkt als Desinfektionsmittel, ist emmenagogue, schleimlösend, hilft bei Blähungen, ist harntreibend, adstringierend, hilft bei Magenbeschwerden, wirkt insektizid, antiseptisch, stimulierend, hilft als Wurmkur. Hilft auch bei Koliken, Verdauungsstörungen, Husten, Bronchitis, Erkältungen, Blähungen, Magenkrampf, Appetitlosigkeit, nervösen Verdauungsstörungen, Kehlkopfentzündung.
Hinweise: Kümmel kann hautreizend wirken. Testen Sie erst die Verträglichkeit auf einem kleinen Hautbereich.
Steckbrief von Kümmelöl
Herstellung
Wasserdampfdestillation der Früchte
20 kg ergeben 1 l Öl.
Hilft Gefühle zu bewältigen.
Die Hauptbestandteile von Kümmel sind:
- Monoterpenketone, insbesondere (+)-Cavon, mit einem Gehalt von 50-60%.
- Monoterpenen, vor allem (+)-Limonen und Carven, mit einem Gehalt von 38-50%.
- Monoterpenole, hauptsächlich Carveol, mit einem Gehalt von ca. 5,5%.
Öle mit gleichem Hauptwirkstoff
Monoterpene
- Grapefruit -98%
- Orange süß -97%
- Mandarine -95%
- Angelikaöl (Engelwurz) -95%
- Zitronenöl -95%
- Weißtanne -90%
- Zypressenöl -85%
- Latschenkiefer -85%
- Kiefernadelöl -85%
- Limette -80%
- Pfeffer schwarz -80%
- Weihrauch indisch -80%
- Elemi -80%
- Wacholderbeere -80%
- Weihrauch arabisch -75%
- Myrte -75%
- Ledumöl -65%
- Rhododendronöl -64%
- Fichte sibirisch -60%
- Kreuzkümmel -60%
- Rosmarin verbenon -54%
- Teebaumöl -50%
- Kümmel -50%
- Majoran -50%
- Bergbohnenkraut -50%
- Cistrose -50%
- Petit grain Mandarine -50%
- Bay -45%
- Bergamotte -45%
- Oregano -45%
- Rosmarin Kampfer -40%
- Thymian Thymol -40%
- Cajeput -40%
- Rosmarin cineol -35%
- Ysopöl -30%
- Schafgarbe -30%
- Nanaminze -30%
- Fenchel süß -30%
- Neroli -30%
- Tymian Thujanol -28%
- Karottensamenöl -25%
- Zitronenverbene -20%
- Niaouli -20%
- Ingwer -20%
- Estragon -20%
- Koriandersamenöl -20%
- Eukalyptus globulus -20%
Basilikum, Kamille, Zimt, Koriander, Weihrauch, Ingwer, Jasmin, Lavendel, Orange, Mandarine und anderen Gewürzölen.
Warm, leicht süß, krautig, mild-würzig
Herznote
Anwendungsgebiete von Kümmelöl
Aphrodisierend
Appetitlosigkeit
Appetitmangel
Blähungen
Blähungswidrig
Darmparasiten
Harntreibend
Herzberuhigend
Herzklopfen
Herzrasen/-flattern
Impotenz / Frigidität
Körperlich anregend
Krampflösend
Luftschlucken
Magenkrämpfe
Magenstärkend
Menstruationsfördernd
Milchfördernd
Milchtreibend
Nervöse Dyspepsie
Nervöse Verdauungsstörungen
Rheuma
Schluckauf
Schmerzhafte, verspätete oder schwache Menstruation
Träger Darm
Verdauung
Verdauungsfördernd
VerstopfungDreimal täglich bis zu drei Tropfen mit einem Teelöffel Honig vermischt in eine Tasse lauwarmes Wasser oder Tee geben.
In Zahnpasten
Einreibung bei Hautparasiten
Andere Öle mit diesem Hauptwirkstoff
Öle mit gleichem Hauptwirkstoff
Monoterpenketone
- Schopf-Lavendel -80%
- Salbei -60%
- Ysop -60%
- Nanaminze -60%
- Kümmel -60%
- Kampfer -50%
- Pfefferminzöl -35%
- Rosmarin Kampfer -30%
- Schafgarbe -20%
Vorsicht
Kontraindiziert in der Schwangerschaft.
Hautreizend bei hoher Dosierung. Auch kleine Mengen können schon Reizungen verursachen.