Lavendelöl
(Lavandula angustifolia)

Beim Kauf von Lavendelöl sollten Sie auf die Bezeichnungen „Echter Lavendel, Lavendel vera, Lavendel fein oder Lavandula angustifolia“ achten. Denn bei nicht näher gekennzeichneten Lavendelölen handelt es sich möglicherweise um „Lavandin, Lavandula hybrida“, welches weniger für Heilzwecke geeignet und auch bedeutend billiger ist.

Das Lavendelöl

Der Lavendel war bei den antiken Römern ein beliebter Zusatz zu Bädern und dem Badewasser, davon leitet sich auch der Name des Lavendels ab, der so viel wie waschen bedeutet.
Man verbrannte früher auch Lavendel in Zimmern von Kranken, weil man wusste, dass die aufsteigenden Dämpfe Krankheiten in Schach hielten.

Wenn man für einige Sekunden die Augen schließt und gedanklich in die Provence geht, der Gegend, die wie keine andere auf der Welt vom Lavendel geprägt ist, in der sich Lavendelfelder bis zum Horizont ausbreiten, kann man verstehen, warum der Lavendel so eng mit Sommer, Freiheit und Entspannung verbunden ist.

Die Heimat des Lavendels ist eigentlich das frühere Persien, er kam über die Kanarischen Inseln in den Süden Frankreichs. Heutzutage findet man ihn natürlich überall im Mittelmeergebiet, auch auf dem Balkan, natürlich bei uns in Zentraleuropa oder in England.

In der Antike verwendete man das Lavendelöl nicht nur als Schönheitspflege, man kannte damals bereits die heilenden Eigenschaften des Lavendels: So verwendeten bekannte Ärzte in der Antike, wie zum Beispiel Dioskurides, das Lavendelöl.

Die Lavendelernte findet zwischen Juni und August statt, oftmals werden die einzelnen Blüten noch von Hand geerntet, und zwar immer zu Mittag, denn dann ist das meiste ätherische Öl in den Blüten enthalten. Aus den Blüten und den Stängeln stellt man dann das ätherische Öl her, das diesen typischen und wunderbaren Duft hat.

Anwendung findet Lavendel natürlich in Parfüms oder zur Körperpflege, natürlich auch in Duftlampen oder als Putzmittel im Haus.

Das Lavendelöl hat eine befreiende Wirkung auf unsere Seele, es verleiht uns klare Gedanken und hilft uns abzuschalten. Das Lavendelöl hat eine sehr ausgleichende Wirkung, es erfrischt uns, wenn wir ständig müde sind, es hellt unsere Stimmung auf, es hilft uns bei Nervosität. Zudem stärkt und beruhigt es uns, es lindert Schmerzen, es treibt den Harn und den Schweiß. Zusätzlich wirkt es entgiftend und es hilft uns, dass Wunden schneller heilen. Außerdem hat das Öl eine stark antiseptische Wirkung.

Anwendungsgebiete

Alle Erkrankungen der Atmungsorgane, Ohren-, Kopfschmerzen und Migräne, Blähungen, Durchfall, Übelkeit, depressive Verstimmungen, Niedergeschlagenheit, Schlaflosigkeit, Nervosität, Herzklopfen, Herzrasen, Bluthochdruck, Menstruationsbeschwerden, Geburtsvorbereitung, Geburt, Abszesse, Akne, Hautentzündungen, Wunden, Insektenstiche, Verbrennungen, Sonnenbrand, Muskelzerrungen, Muskelkater, Verstauchungen, Rheuma, Ischias.

Lavendelöl ist ein sehr außergewöhnliches Öl mit vielen unterschiedlichen Inhaltsstoffen.

Lavendelöl hat eine sehr gute Hautfreundlichkeit!

Gut zur Geburtswehenvorbereitung geeignet!

 

Lavendel fein

Lavendel fein

 

Steckbrief von Lavendelöl

Herstellung
Wasserdampfdestillation der gesamten Pflanze

60 – 150 kg ergeben 1 l Öl, je nach Feinheit.

Volksname
Lavendel fein, Lavendel extra

Affirmation
Ich fühle mich innerlich klar. Meine Energien sind ausgeglichen.

Duft und Farbe
Das Öl hat einen weichen, nicht „schwülen“ Blütenduft. Es duftet mild, süßlich, leicht krautig. Ein Duft, der oftmals als nostalgisch empfunden wird. Das Öl ist farblos und dünnflüssig.

Duftbereich
Das Öl gehört zu den Herznoten.

 

Duftrichtung
Blumig
Kräuterartig süß
Mild
Klar
Wirkung auf die Psyche
Löst Ängste und besänftigt.
Beruhigend und stressabbauend
Stimmungsaufhellend
Stärkt die Nerven.
Hilft Spannungen abzubauen.
Schlaflosigkeit
Reizbarkeit
Depressive Verstimmungen
Unausgeglichenheit
Angstzustände
Stress

 

 

Wichtige Wirkstoffe des Öls
Die chemische Zusammensetzung von Lavendel fein umfasst:

  • Ester, insbesondere Linalylacetat (40-50%).
  • Monoterpenole, vor allem Linalool (30-40%).
  • Monoterpene, insbesondere Ocimene (7-13%).
  • Sesquiterpene, bis zu 8%, hauptsächlich ß-Caryophyllen.
  • Oxide, bis zu 1,5%, insbesondere 1,8-Cineol und Linalooloxid.
  • Spuren von Sesquiterpenketonen und -oxiden, Cumarinen, Eugenol, aromatischen Säuren und Aldehyden, aromatischen Estern und Alkoholen sowie Monoterpenketonen.

Ketone
Borneon (= Kampfer) in der Regel weniger als 1 %
3 -Oktanan bis zu 3 %

Öle mit gleichem Hauptwirkstoff

Ester

  1. Muskatellersalbei -80%,
  2. römische Kamille -80%,
  3. Immortelle -70%,
  4. Petit grain Bitterorange -60%
  5. Lavendel – 50%,
  6. Bergamotteminze -50%,
  7. Bergamotte -45%,
  8. Lavandin -45%,
  9. Kardamom -45%
  10. Lavandin -45%
  11. Fichte sibirisch -44%,
  12. Rosengeranium -30%
  13. Neroli -18%
  14. Thymian ct. Linalool -15%
  15. Palmarosa -15%
  16. Cistrose -15%
  17. Weißtanne -10%

Öle mit gleichem Hauptwirkstoff

Monoterpenole

  1. Ho-Blätter -99%,
  2. Rosenholz -95%
  3. Palmarosa -85%,
  4. Koriandersamenöl -80%,
  5. Thymian ct. Linalool -75%,
  6. Rose -75%
  7. Rosengeranie -65%
  8. Citronella ceylon -65%
  9. Basilikum -60%,
  10. Bergamotteminze -60%,
  11. Tymian Thujanol -60%
  12. Pfefferminzöl -55%
  13. Teebaumöl -45%
  14. Neroli -45%
  15. Cironella java -40%,
  16. Lavendel fein -40%
  17. Lavandin -40%
  18. Speiklavendel -40%
  19. Petit grain Bitterorange -35%
  20. Bergamotte -25%
  21. Nanaminze -25% ,
  22. Zitroneneukalyptus -25%
  23. Muskatellersalbei -22%
  24. Majoran -20%
  25. Lorbeer -20% Bergbohnenkraut -20%
  26. Cistrose -15%
  27. Cajeput -15%
  28. Eukalyptus radiata -15%

Körperliche Wirkungen
Das Öl ist besonders krampflösend sowie beruhigend. Es hemmt Entzündungen, es hilft zur Zellregeneration, es ist stark heilsam, speziell bei Rötungen oder bei Verbrennungen. Das Öl hilft gegen Bakterien, gegen Pilzerkrankungen und es lindert Schmerzen.

Der beachtenswerte Gehalt an Ester sowie die Alkohole sorgen dafür, dass das Öl besonders verträglich ist.

Geistige und seelische Wirkungen des Öls
Das Öl hilft gegen Angstzustände, es entspannt den Geist, es wirkt bei Stress ausgleichend. Es hat jedoch auch eine erfrischende und belebende Wirkung auf uns.

Das Lavendelöl kann unser Nervensystem beruhigen und gleichzeitig auch anregen, je nachdem, was gerade wichtiger ist.
Es hat also eine ausgleichende Wirkung.

 

Anwendungsgebiete von Lavendelöl

Innere Anwendung von Lavendel

Alle Hauterkrankungen
Asthma
Atemwegserkrankungen
Blasenentzündung
Bronchitis
Diarrhö
Epilepsie
Fieber
Grippe
Hysterie
Infekte
Keuchhusten
Krämpfe
Lähmungsfolgen
Migräne
Neurasthenie
Reizbarkeit
Schlaflosigkeit
Schwindel
Tripper
Typhus
Weißfluss

Dreimal täglich 2 – 5 Tr. mit einem Teelöffel Honig vermischt in eine Tasse lauwarmes Wasser oder Tee geben

Körperliche Wirkung und Anwendungsbereiche

  • Abszesse
  • Akne
  • Antiinfektiös
  • Antiseptisch
  • Asthma
  • Behandlungen von Wunden
  • Beingeschwüre
  • Blutdrucksenkend
  • Bluthochdruck
  • Bronchitis
  • Cholagog
  • Dermatitis
  • Diuretisch
  • Einfache Beingeschwüre
  • Entzündungshemmend
  • Erkältung
  • Fisteln
  • Fußpilz
  • Gallebeschwerden
  • Gegen Ameisen
  • Geschwüre
  • Grippe
  • Hautkrankheiten
  • Herpes
  • Herzstärkend
  • Holeretisch
  • Infizierte Analfisteln
  • Insektenstiche
  • Kopfschmerzen
  • Krampflösend
  • Couperose
  • Lungenkrankheiten
  • Migräne
  • Muskelzerrungen
  • Nervenentzündungen und Ischias
  • Nervöse Herzbeschwerden
  • Ohren- und Kopfschmerzen
  • Psoriasis
  • Regenerationsfördernd
  • Regt Verdauungssäfte an.
  • Reisekrankheit
  • Rheuma
  • Rheumatische Beschwerden
  • Schmerzlindernd
  • Schwangerschaftsstreifen
  • Tier- und Schlangenbisse
  • Verbrennungen
  • Verringert die Narbenbildung.
  • Wachstumsschmerzen der Kinder
  • Wunden
  • Zur Entgiftung des Körpers

Psychische Wirkung und Anwendungsbereiche

  • Ängste
  • Angstzustände
  • Anregend
  • Antidepressiv
  • Aufbauend
  • Ausgleichend
  • Beruhigend und stressabbauend
  • Depression
  • Depressive Verstimmungen
  • Entspannend
  • Erfrischend
  • Hilft Spannungen abzubauen.
  • Löst Ängste und besänftigt.
  • Nervosität
  • Reizbarkeit
  • Schlaflosigkeit
  • Schlafstörungen
  • Stärkt die Nerven.
  • Stimmungsaufhellend
  • Stress
  • Unausgeglichenheit

Wirkung auf die Haut und Anwendungsbereiche

  • Abszesse
  • Akne
  • Alle Hauttypen
  • Besonders trockene Haut
  • Couperose
  • Dermatitis
  • Desodorierend
  • Durchblutungsfordernd
  • Ekzeme
  • Entschlackend
  • Entstauend
  • Furunkel
  • Gestaute Haut
  • Insektenstiche
  • Juckreizstillend
  • Narbenbildend
  • Psoriasis
  • Sonnenbrand
  • Verbrennungen
  • Verbrühungen
  • Wundheilend
  • Zellerneuernd
In der Duftlampe
Ein Duft zum Abschalten. Kindern hilft die folgende Duftmischung beim Einschlafen:
Zutaten: 5 Tr. Lavendel vera, 2 Tr. Kamille und 1 Tr. Clementine

Als Waschung und Verband bei Wunden eine Lösung von 20 Tr. und einem Glas mit abgekochtem Wasser, damit abtupfen.

Zum Einreiben maximal 5 – 10%iges ätherisches Öl bei Lungenkrankheiten.
Gegen Ameisenbefall Tür- und Fensterrahmen mit diesem Öl bestreichen.

Gegen Verbrennungen
Das Lavendelöl kann direkt auf Verbrennungen gegeben werden. Gleiches gilt übrigens auch für Bienen- oder Wespenstiche.

Zur ersten Hilfe bei Verletzungen und Wunden
Hier kann man das Öl ebenfalls pur auftragen. Mit einem Lavendel-Hydrolat kann man die Wunde reinigen, danach kann man auch Wickel und Kompressen mit Lavendel auflegen.

Ein Pflegeöl
Nehmen Sie 30 Tropfen Lavendelöl und mischen Sie dies in 100 ml Mandelöl.
Diese Ölmischung eignet sich für Massagen oder als Einreibung für den ganzen Körper.

Zur Dekubitus-Vorbeugung
Sie benötigen dafür
1 Tropfen Palmarosaöl
4 Tropfen Lavendelöl
4 Tropfen Niauliöl
die Sie in 50 ml Rotöl sowie 50 ml Mandelöl mischen.

Die betroffenen Körperstellen können 2 mal am Tag damit eingerieben werden.
Dies sollte über mindestens 2 Wochen hinweg täglich durchgeführt werden.

 

 

 

Vorsicht

Es liegen keine Vorsichtsmaßnahmen vor.