Was bedeutet Kopfnote, Herznote und Basisnote?
Einteilung der ätherischen Öle in Kopfnote, Herznote, und Basisnote
Man machte sich schon früh daran, die ätherischen Öle einzuteilen, um schnell einen Überblick über die verschiedenen Öle zu bekommen.
Eine Art der Einteilung ist die Einteilung in Kopfnoten, Herznoten und Basisnoten. Diese verschiedenen Duftrichtungen oder besser gesagt Charaktere helfen, wenn man bestimmte Mischungen herstellen möchte.
Kopfnote
Die Kopfnote ist entscheidend dafür, ob man den Duft mag oder auch nicht. Die Kopfnote ist also quasi die Visitenkarte eines Duftes: Wenn man ihn nicht mag, wird keine innige Liebe mehr dazu entstehen.
Ein Kopfnoten-Duft ist in seiner wunderbaren ganzen Fülle sofort riechbar. Er bleibt ungefähr eine halbe Stunde lang erhalten und „verduftet“ dann restlos.
In diesem riechbaren Zeitraum übt der Duft, meist sind es frische Düfte, eine anregende Wirkung auf uns aus, vor allem im Kopfbereich (daher der Name).
Sie sind oft hell, spritzig und leicht, sie sorgen für eine beschwingte Stimmung. Die Herstellung erfolgt meist aus Früchten, Kräutern und Nadeln.
Kopfnotendüfte machen uns fröhlich und wach, sie steigern unsere Aufmerksamkeit, sie erfrischen uns, sie motivieren uns. Außerdem regen sie uns an, ohne uns aufzuregen.
Auf physischer Ebene haben sie eine schleimlösende, antibakterielle, antivirale, gewebestraffende und durchblutungsfördernde Wirkung.
Sie sind sehr dünnflüssig und meist sechs bis zwölf Monate haltbar.
Diese Düfte verfliegen sehr schnell, weshalb es wichtig ist, die Ölflasche schnell wieder zu verschließen. Außerdem ist darauf zu achten, dass diese Düfte oft sehr stark mit der Umgebungsluft reagieren und ihre Duftnote damit verändern. Sie wirken belebend, aktivierend, sie klären den Geist, sie fördern die Konzentration, sehr erfrischen uns.
Besonders bekannte Kopfnotenöle sind Zitrusschalenöle. Sie tragen besonders gut zur Erfrischung der Raumluft bei – und dadurch zur Erfrischung des Geistes.
Ihnen vielleicht bekannte Kopfnotenöle sind:
- Anis
- Basilikum
- Bay Laurel
- Bergamotte
- Bergamotte mint
- Citronella
- Eukalyptus
- Galbanum
- Grapefruit
- Lavendel
- Lavendin
- Zitrone
- Zitronengras
- Orange
- Pfefferminze
- Petitgrain
- Grüne Minze
- Tagetes
- Mandarine
Es gibt auch überleitende Öle, die von der Kopfnote zur Herznote übergehen. Dies sind zum Beispiel Myrtenöl und Nadelbaumöle wie Douglasfichtenöl oder Zirbelkiefernöl.
Diese Duftöle werden Kopf- / Herznoten genannt.
Herznote
Man bezeichnet die Herznote auch als Bouquet. Diese Herznote ist der eigentliche Geruch eines Öles, der lange anhält.
Diese Duftnote braucht etwas Zeit, bis sie sich voll entfalten kann und bis sie von uns wahrgenommen werden kann. Es kann eine halbe Stunde bis eine ganze Stunde dauern, bis sich dieser Duft komplett entfaltet hat. Allerdings hält sich dieser Duft dann auch recht lange – bis zu 6 Stunden ist dieser Duft dann präsent. Danach verringert sich die Intensität wieder, bis der Duft komplett verschwunden ist.
Die Herznoten sind meist blumige Düfte, sie kommen besonders lieblich oder würzig rüber. Die Düfte werden meist aus Blättern, Blüten, Kräutern oder Samen hergestellt. Sie sind relativ dünnflüssig. Die Haltbarkeit dieser Düfte liegt bei bis zu drei Jahren. Auf der Haut aufgetragen sind sie mittelang haltbar. Die Wirkung ist betörend, sie öffnet das Herz, schenkt Harmonie und Sinnlichkeit.
Die Herzdüfte stehen in enger Beziehung mit den Gefühlen, wie man sich vielleicht anhand des Namens schon denken konnte. Es werden Empfindungen geweckt und aktiviert, die wir gerade in uns tragen. Außerdem werden Blockaden, die möglicherweise schon lange in uns bestehen, aufgelöst. So kann es durchaus passieren, dass ein solcher Duft uns tröstet, erfreut, begeistert, erotisiert, beruhigt, harmonisiert oder seelisch ausgleicht.
Auf physischer Ebene sind diese Öle im allgemeinen sehr gut zur Haut, sie pflegen die Haut, sie sorgen dafür, dass sich die Zellen regenerieren, außerdem werden Entzündungen gehemmt und Verletzungen schneller geheilt.
Zu dieser Gruppe der Düfte gehören unter anderem Kamille blau, Lavendelöl, Teebaumöl, Rosengeranienöl, Ylang-Ylang, Rosenöl, Zypressenöl, Jasmin-Absolue, Melissenöl.
Da die Herzennoten in so enger Verbindung mit unseren Gefühlen stehen, können sich schnell Begeisterung oder Ablehnung dem Duft gegenüber zeigen. Entweder man mag einen bestimmten Duft oder man mag ihn nicht. Meist findet man mindestens einen Duft aus der Gruppe der Herznoten, der einen das ganze Leben lang begleitet.
Herznotenöle
Bay
Cajeput
Karottensamen
Kamille
Kamille, römisch
Zimt
Muskatellersalbei
Gewürznelke
Zypresse
Dill
Elemi
Fenchel
Fichtennadel
Geranie
Ysop
Jasmin
Wacholder
Lindenblüten
Majoran
Neroli
Muskatnuss
Palmarosa
Petersilie
Pfeffer, schwarz
Kiefer
Rose
Rosmarin
Rosenholz
Fichte
Teebaumöl, Common
Teebaumöl, NZ (Manuka)
Thymian
Tabak
Schafgarbe
Ylang Ylang
Basisnote
Die Basisnote vergeht als letzte der Duftbestandteile, sie ist normalerweise besonders intensiv und die grundlegende Eigenschaft eines Duftes – also zum Beispiel herb, spritzig, moschusartig, meist schwer und tiefgründig, erdig, balsamisch und besonders tief eben. Die Düfte halten sehr lange an, teilweise mehrere Tage bzw. Wochen.
Diese ätherischen Öle brauchen relativ lange, bis sich der Duft komplett ausgebildet hat. Es kann bis zu 2 Stunden dauern. Allerdings bleibt dieser Basisduft dann auch einen ganzen Tag bestehen, bevor er nach und nach wieder vergeht.
Diese lange Anlaufzeit bewirkt natürlich etwas komplett anderes, als die schnelle Kopfnote: Die Basisnoten schenken uns Mut, Geborgenheit, Konzentration, Sicherheit, Ruhe, Ausdauer, innerliche Stärke. Oft werden sie deshalb auch „Psycho-Öle“ genannt.
Auf physischer Ebene sind sie besonders gut für die Haut, die von Ihnen gepflegt und beruhigt wird. Außerdem heilen Entzündungen besser ab.
Die Basisnoten gewinnt man überwiegend aus festen Bestandteilen der Pflanzen, also zum Beispiel der Rinde, den Wurzeln, dem Holz oder dem Harz.
Es gibt auch einige Öle, die dem Übergang zwischen Herz- und Basisnote angehören. Dies sind zum Beispiel das Patchouliöl sowie das Sandelholzöl.
Die Erdnoten sind meist Zähe oder dickflüssige Öle, die man aus Hölzern, Flechten oder Harzen gewinnt. Die Haltbarkeit der Öle kann bei über 10 Jahre liegen. Die Flüchtigkeit ist sehr langsam, die Düfte halten also sehr lange.
Die Erdnoten verlangsamen die Flüchtigkeit der beiden anderen Noten. Sie sind sehr entspannend und erdend, ausgleichend, sie schenken und Kraft, Energie und Gelassenheit.
Basisnotenotenöle
Angelikawurzel
Balsam, Peru
Bienenwachs
Benzoe
Zedernholz, Atlas
Zedernholz, Virginian
Weihrauch
Ingwer
Immortelle
Myrrhe
Eichenmoos
Olibanum
Patchouli
Sandelholz
Vanille
Vetiver
Wie stellt man eine Duftmischung mit ätherischen Ölen her?
Man beginnt mit der Basisnote, die man als grundlegenden Duft haben möchte.
Danach fügt man die Herznote hinzu und zum Schluss die Kopfnote.
Das Mischungsverhältnis sollte ungefähr im Verhältnis 1 zu 2 zu 3 sein, was bedeutet: ein Teil Basisnote, zwei Teile Herznote und drei Teile Kopfnote.
Für die die Grundrichtung des Duftes sucht man sich eine passende Basisnote heraus. Dies kann z.B. etwas Holziges sein, etwas sehr Blumiges oder etwas sehr Animalisches. Es reicht z.B. ein Tropfen Nardenöl oder Patchouli, oder ein Tropfen Sandelholz oder Moschus.
Danach fügt man die Öle oder das Öl der Herznote hinzu, als z.B. zwei Tropfen Rosenöl, Lavendelöl, Ylang Ylang oder Rosengeranie.
Zuletzt fügt man das Öl der Kopfnote hinzu, als z.B. drei Tropfen Zitronenöl, Mandarinenöl, Lemongras, Bergamotte oder Limette.